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Die Kanone

Bei unserem pulverbetriebenen Geschütz (Sammelbegriff für schwere Feuerwaffen) handelt es sich um einen Nachbau einer sogenannten Bataillonskanone.


Technische Daten:

  Gewicht (Rohr): 110 kg, Länge (Rohr): 1,20 Meter, Gewicht (Lafette): ca. 350 kg, Kaliber 75 mm,  Geschossgewicht (Vollkugel): ca. 1,6 kg, Gebrauchsladung Böllerschuss: max. 240 g,

  Gebrauchsladung Kugelschuss: max. 175 g


Zwei dieser Geschütze gehörten zu einem Infanteriebataillon.

Sie bereiteten den eigenen Angriff vor. Etwa bei einer Entfernung des Feindes von 1200 Schritten begann der Beschuss mit Vollkugeln und / oder Granaten. Ab 400 Schritte kamen zur Abwehr von feindlicher Kavallerie oder Infanterie auch sogenannte Kartätschen (kleine Kugeln) zum Einsatz. Bespannung und Protze folgten hinter dem Bataillon.

Obwohl die brandenburgische Artillerie eine militärisch geführte und organisierte Truppe war, gab es bis zu den Heeresreformen Anfang des 19. Jahrhunderts kein Artillerie Reglement für die Ausbildung der Kanoniere. Ein „Artillerie-Manual“ aus dem Jahre 1754 gab Hinweise für die Bedienung und den Einsatz von Bataillonskanonen.

Demzufolge waren 4 Mann zum Laden und Feuern erforderlich. Jeder hatte für seine Verrichtungen einen vorgeschriebenen Platz am Geschütz.

1 – einer der auswischet und ansetzet 

Dieser Kanonier stand mit dem Wischer und Setzer rechts vor der Rohrmündung. 

Nach einem Schuss, wischte dieser das Rohr aus und Stopfte mit dem Setzer die Kugeln mit Kartuschen bis zum Stoßboden.






2 – der die Kartusch einsetzet 

Dieser Kanonier trug eine große Ledertasche mit bis zu drei Ladungen, von denen er eine nach dem Auswischen in die Rohrmündung einführt.

Eine Hilfskraft sorgte immer für genügend   Nachschub an Ladungen.




3 – der die Schlagröhre einsetzet 

Seine Position war rechts neben dem Bodenstück. Während des Auswischen und Ladens hatte er den Daumen auf das Zündloch zu legen,

damit keine Zugluft mögliche Pulverreste im Rohr entzünden konnte. 

War der Ladevorgang dann beendet stach er mit der Räumladung den Kartuschenbeutel an, führte das Schlagröhrchen in die Ladung ein und 

streute zur sicheren Zündung etwas Mehlpulver darauf.


4 – der die Kanone richtet

Dieser Artillerist übernahm auch das Richten der Kanone.





Weitere Hilfskräfte halfen beim Stellungswechsel des Geschützes. Sie trugen Avancierriemen, welche in die Lafette eingehängt wurden. Zu einer Bataillonskanone gehörten so bis zu 12 Soldaten.                                    

                                                                                                          


 *2 Quelle Müller, Das Heerwesen in Brandenburg – Preußen von 1640 bis 1806

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